"Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs",
Der Verlust des Portemonnaies, Handys und Schlüssels bedeuten für die Betroffenen oftmals einen regelrechten Identitätsdiebstahl:
Persönliche Gegenstände und Fotos im Smartphone sind häufig für immer verloren, im schlimmsten Fall wird das Konto leer geräumt und mit dem Personalausweis werden durch die Diebe teure Abonnements und Käufe getätigt.
Und überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen und Gedränge herrscht, finden Taschendiebe ihre Opfer!
Das geschieht vorzugsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen, Flughäfen, in Fußgängerzonen, in Diskotheken und Gaststätten, bei Messen oder Volksfesten, aber auch beim täglichen Einkauf in Supermärkten und großen Warenhäusern.
Im Hinblick auf die rein statistischen Zahlen setzte sich landesweit der Langzeittrend fort und die Zahlen sanken im Vergleich zu den Zahlen zum Beispiel von 2016/2017.
Laut PKS NRW wurden im größten Bundesland Deutschlands im Jahr 2023 insgesamt 39.519 Taschendiebstähle angezeigt, 2022 waren es 37.321 Taschendiebstähle, 2021 27.577 Fälle. 2016 und 2017 wurden zum Teil noch über 50.000 Taschendiebstahlsdelikte zur Anzeige gebracht (2016 = 50.893 Fälle, 2017 = 41.178 Fälle).
Im Zuständigkeitsbereich der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein zeichnet(e) sich für die vergangenen Jahre folgendes Bild ab:
Ersichtlich ist, dass es nach dem Höhepunkt im Jahr 2015 mit 476 Delikten die Delikte wieder rückläufig waren. Im Jahr 2023 kam es im Kreisgebiet laut PKS 250 Mal zu Taschendiebstählen, im Jahr 2022 waren es 200 Fälle, 2021 193 Fälle. Die Tendenz ist also nach den Coronajahren wieder zunehmend.
Ein wesentlicher Teil der polizeilichen Strategie im Kampf gegen Taschendiebstahl ist die Prävention. Denn die Aufklärung aller Bürgerinnen und Bürger über Tatbegehungsweisen und Verhaltenshinweise zum eigenen Schutz vor Taschendieben hilft erwiesener Maßen am effektivsten, um solche Delikte zu verhindern.
Und so richten sich die Präventionshinweise natürlich auch an alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Siegen-Wittgenstein, die nicht nur hier, sondern auch beim Besuch anderer Großstädte, bei Einkäufen oder Besuchen größerer Veranstaltungen im Umland sowie im Rahmen von Freizeit und Urlaub, ebenfalls jederzeit Opfer von Taschendieben werden können.
Unter dem Slogan "Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs." informiert die Polizei:
- über die Tricks der Taschendiebe
- wie man sich selbst am besten vor Taschendieben schützen kann
- und wie man sich - ohne sich selbst zu gefährden - verhält, wenn man einen Taschendiebstahl beobachtet.
Ermittlungen der Polizei werden oftmals dadurch erschwert, dass die Opfer den Diebstahl erst später bemerken. Deshalb ist es dann schwierig, den genauen Tatort zu bestimmen und den möglichen Täter zu ermitteln. Beobachtungen durch den Bestohlenen oder Zeugen sind selten, Täterbeschreibungen die Ausnahme.
Und die Facetten der Taschendiebe sind vielseitig. Oft gehen die Trickdiebe arbeitsteilig in Teams vor. Sie lenken die Opfer ab. Die Geschädigten werden angerempelt, im Gedränge wird ein Stau provoziert. Häufig geben sie auch vor, nach der Uhrzeit oder dem Weg zu fragen. Ein Mittäter nimmt die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet unauffällig.
Deshalb ist Vorbeugung das beste Mittel gegen Taschendiebe, und schon einfache Verhaltensmaßnahmen sind geeignet, Taschendiebstahl zu verhindern. Schützen Sie sich durch gefahrenbewussten Umgang mit Ihren Wertsachen.
Unter dem Motto: "Augen auf und Tasche zu !" gibt die Polizei folgende Ratschläge und Tipps:
- Führen Sie an Bargeld, EC- und Kreditkarten nur das Notwendigste mit sich. Tragen sie solche Dinge möglichst dicht am Körper und verteilt - beispielsweise in Gürteltaschen, Brustbeuteln oder verschlossenen Innentaschen der Kleidung.
- EC- oder Kreditkarten immer getrennt vom Code/PIN aufbewahren.
- Brieftaschen und Geldbörsen beim Einkauf niemals in Einkaufstaschen oder Einkaufswagen ablegen.
- Halten Sie Handtaschen stets geschlossen und lassen Sie diese nie unbeaufsichtigt.
- Rucksäcke, die auf dem Rücken getragen werden, sollten kein Geld oder Wertgegenstände enthalten, denn dort sind sie eine leichte Beute.
- Lassen sie wertvolle Sachen und unwiederbringliche Erinnerungsstücke lieber gleich zu Hause.
- Besonders dichte Menschenmengen sollten Sie möglichst meiden.
- Achten Sie bei unvermeidlichem Menschen-Gedränge und in unübersichtlichen Situationen ganz bewusst noch stärker auf Ihre Wertsachen.
- Hantieren Sie in der Öffentlichkeit nicht mit größeren Geldmengen.
- Lassen Sie gegenüber Fremden immer besondere Vorsicht walten und ihre Hilfsbereitschaft nicht ausnutzen!
- Lehnen Sie in Zweifelsfällen entsprechende Hilfe lieber höflich, aber bestimmt ab und verweisen Sie auf andere naheliegende Möglichkeiten (jüngere Personen, Geschäfte, Polizei).
- Bewahren Sie immer ausreichend Abstand und verbeten Sie sich jede Art vertraulicher Annäherung unbekannter Personen.
- Bitten Sie im Zweifels- und Verdachtsfall lieber selber andere Mitbürger um Hilfe und Unterstützung beim Umgang mit aufdringlichen Fremden.
- Bedenken Sie: Diebesfinger sind meist schnell und sehr geübt im Zugriff!
- Werden Sie bestohlen, dann bringen Sie sich bitte nicht mit massiver Gegenwehr in weitere Gefahren - suchen sie bei anderen Passanten Unterstützung, Schutz und Hilfe, indem Sie diese ansprechen oder laut um Hilfe rufen.
- Alarmieren Sie sofort die nächste Polizei. Erstatten Sie Anzeige, bei der Sie den oder die Täter, Fluchtrichtung und -mittel (Fahrzeuge / Kennzeichen) möglichst genau beschreiben.
- Sperren sie unverzüglich entwendete EC- und Kreditkarten (zentraler Sperrnotruf: 116 116) bei ihrem Geldinstitut.
Bedenken Sie:
Opfer von Taschendiebstählen verlieren oft mehr als nur ihr Geld.
Ausweise und Schlüssel wieder zu beschaffen, ist sehr aufwändig und teuer. Persönliche Gegenstände und Fotos sind häufig für immer verloren. Sensible Daten und persönliche Fotos im Smartphone fallen in unbekannte Hände. Im schlimmsten Fall werden Konto und Kreditkarte leer geräumt und mit dem Personalausweis Abonnements und Käufe getätigt.
Weitere Informationen erhalten Sie beim: Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz in Siegen unter 0271-7099-4800 oder auch unter
https://polizei.nrw/artikel/taschendiebstahl-augen-auf-und-tasche-zu-langfinger-sind-immer-unterwegs