Die Polizei ermittelt derzeit in insgesamt vier Körperverletzungsdelikten in der Siegener Innenstadt. Dabei rückt ein 24-jähriger Mann, der im Innenstadtbereich wohnhaft ist, in den Fokus.
Bereits am letzten Mittwochabend (22. Mai) ist es im Bereich der Sandstraße zu einem Körperverletzungsdelikt gekommen. Zeugen hatten sich im Nachgang des Vorfalls bei der Polizei gemeldet und angegeben, dass es gegen 21:55 Uhr zu einer Auseinandersetzung im Bereich der Sandstraße gekommen sei. Dabei habe ein jüngerer Mann einen anderen Mann zu Boden geschubst und dann mit einem Gummihammer mehrfach auf diesen eingeschlagen. Eine weitere Person habe sich zudem noch im unmittelbaren Umfeld aufgehalten. Nachdem die Polizei von dem Sachverhalt erfuhr, konnte jedoch vor Ort keiner mehr angetroffen werden.
Am vergangenen Freitagabend (24. Mai) ist es kurz vor 23:00 Uhr zu einer Streitigkeit am Kölner Tor gekommen. Ein jüngerer Mann soll auf eine Personengruppe zugekommen sein. Nach bisherigen Ermittlungen soll er dann einen Böller gezündet haben. Ein 32-jähriger polizeibekannter Mann aus der Personengruppe hatte den Krawallmacher zur Rede stehen wollen. Dieser Streit eskalierte und es kam zu Handgreiflichkeiten. Dabei erlitt der 32-Jährige eine leichte Verletzung, die im Krankenhaus ambulant versorgt wurde.
Am darauffolgenden Samstagabend kam es kurz nach 22:00 Uhr in der Europastraße (ehemals Hindenburgstraße) vor einem Gastronomiebetrieb zu einem Streit zwischen mehreren Personen. Nach aktuellem Ermittlungsstand geriet ein 24-jähriger polizeibekannter Mann mit vermutlich drei unbekannten Männern in Streit. Diese sollen zuvor aus dem Barbetrieb auf die Straße gekommen sein. Der zunächst verbale Streit soll dann in eine Schubserei und Schlägerei übergegangen sein. Im weiteren Verlauf habe der 24-Jährige dann mit Glasflaschen in Richtung der Männer geschlagen. Im Rahmen des Streites wurden zwei geparkte Pkw beschädigt. Als die Polizei alarmiert wurde, hatten die Streitenden sich bereits getrennt. Der 24-Jährige konnte durch die schnell eintreffenden Kräfte im Bereich Freudenberger Straße / Tiergartenstraße leicht verletzt angetroffen werden. Er gab zu, an dem Streit beteiligt gewesen zu sein. Seine Kontrahenten seien in eine andere Richtung weggelaufen. Er würde diese nicht kennen und wolle auch keine weiteren Angaben zu den Hintergründen machen. Die flüchtige Personengruppe konnte nicht mehr im Rahmen der Fahndung angetroffen werden.
Die drei Personen können wie folgt beschrieben werden:
1. Person
- Männlich - Osteuropäischer Phänotyp - Ca. 30 Jahre alt - Ca. 1,90 m groß - kräftig - Schwarze Bomberjacke, innen Orange - Schwarzes T-Shirt mit hellen vertikalen Streifen
2. Person
- Männlich - Osteuropäischer Phänotyp - 25 - 30 Jahre alt - Etwas kleiner als die erste Person, ca. 1,80 - 1,85 groß - Dünn
3. Person
- Männlich - Osteuropäischer Phänotyp - 25 - 30 Jahre alt - Etwas kleiner als die erste Person, ca. 1,80 - 1,85 groß - dünn
Ob alle drei Personen an der Auseinandersetzung beteiligt waren oder ob Personen aus dieser Gruppe verletzt wurden, ist unklar und Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen.
Am Dienstagnachmittag (28. Mai)ist es im Bereich vor dem Campus der Uni Siegen am Unteren Schloss zu einer weiteren Körperverletzung gekommen. Dort wurde nach bisherigem Kenntnisstand ein 64-jähriger Mann durch einen unbekannten Mann grundlos angegriffen und gewürgt. Zudem beleidigte der Angreifer den 64-Jährigen. Als weitere Personen hinzukamen, habe der Täter aufgehört und sei in Richtung Martinikirche weggelaufen.
Eine vage Personenbeschreibung des Täters deutet ebenso wie bei dem Streit vom Kölner Tor (Böllerwerfer) sowie der Gummihammerattacke (Benutzer des Hammers)daraufhin, dass es sich in diesen drei Fällen um den 24-Jährigen Mann handeln könnte, der am Samstagabend als Beteiligter ermittelt wurde. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft reichen die bisherigen Verdachtsmomente noch nicht für die Beantragung eines Haftbefehls aus. Daher laufen die Ermittlungen weiterhin auf Hochtouren. Derzeit wird parallel durch die Polizei die Verhängung eines Bereichsbetretungsverbots geprüft.
Die Kriminalpolizei bittet Zeugen von allen vier Fällen, sich unter der Rufnummer 0271 / 7099-0 zu melden.