Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023
Polizeiliche Kriminalstatistik
Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein ist mit Aufklärungsquote von über 64 Prozent landesweit auf Platz 1!
Damit belegt die KPB in NRW Platz 1! Die Zahl der Gesamtstraftaten stieg an, liegt aber noch unter dem durchschnittlichen Wert der Vor-Corona-Jahre.
Fast die Hälfte der Steigerung geht auf eine Zunahme der Eigentumsdelikte zurück. Auch die Delikte beim Wohnungseinbruchdiebstahl nahmen zu. Aber: Es handelt sich um den drittniedrigsten Stand der letzten 10 Jahre.
Die Zahl der Gewaltdelikte nahm zu und ist höher als in den Vor-Corona-Jahren. Sowohl Innenminister Herbert Reul als auch unser Behördenleiter, Landrat Andreas Müller machen hier eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung aus.

Kreispolizeibehörde veröffentlicht Kriminalstatistik 2023 – hohe Aufklärungsquote und steigende Fallzahlen #polsiwi

Eine hohe Aufklärungsquote sowie steigende Fallzahlen sind die Ergebnisse der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023 im Kreis Siegen-Wittgenstein. Die Polizei hat die Daten am Mittwochnachmittag in einer Pressekonferenz vorgestellt.

Höchste Aufklärungsquote in NRW:

Ein Wert sorgte besonders für ein positives Fazit. Der Abteilungsleiter der Polizei Klaus Bunse freute sich über die hohe Aufklärungsquote: „Bei der Aufklärungsquote handelt es sich um eine wichtige Messgröße der kriminalpolizeilichen Arbeit. Wir konnten im letzten Jahr die bereits gute Aufklärungsquote nochmals steigern. Mit über 64 % geklärten Fällen ist dies die beste Aufklärungsquote in NRW.“

Landrat Andreas Müller ergänzte: „Eine gute Aufklärungsquote bedeutet, dass viele Straftaten geklärt und Täter ermittelt werden konnten. Für die Geschädigten von Straftaten ist es wichtig, dass Täter ermittelt werden. Insofern hat die Aufklärungsquote auch Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Menschen.“

Steigende Fallzahlen:

Der Aufklärungsquote stehen jedoch auch steigende Fallzahlen gegenüber. Bereits 2022 gab es einen Anstieg der Fallzahlen der Gesamtkriminalität zu verzeichnen. Dieser Trend setzte sich im vergangenen Jahr weiter fort. So sind für 2023 insgesamt 16.222 Straftaten zu verzeichnen. Dies bedeutet ein Plus von circa 13 Prozent (+ 1.914 Taten).

Trotz des Anstiegs liegen die Zahlen damit immer noch zum Teil deutlich unter den Vor-Corona-Jahren 2014 – 2018.

 

Eigentumsdelikte:

Fast die Hälfte der Steigerung geht auf eine Zunahme der Eigentumsdelikte (+ 851 Fälle, davon über 330 Ladendiebstähle) zurück.

Im Bereich der Einbruchskriminalität stiegen die Fallzahlen um 22 Straftaten auf nunmehr 591 Delikte.

Einen Hauptanteil nehmen hier die Wohnungseinbrüche ein. 2023 kam es zu 174 Wohnungseinbrüchen im Kreisgebiet. Dies bedeutet eine Steigerung um 45 Fälle. Trotz des Anstiegs: Es handelt sich um den drittniedrigsten Wert der letzten zehn Jahre. In weit mehr als der Hälfte der Fälle blieb die Tat im Versuchsstadium stecken (96 Versuche). Mehr als 55 Prozent der Taten konnten bislang geklärt werden. Die statistische Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, ist im Landesdurchschnitt mehr als doppelt so hoch wie in Siegen-Wittgenstein!

 

Ermittlungserfolge:

Auch im Bereich der Siegener Innenstadt gelang es der Polizei, eine Tatserie von überwiegend Geschäftseinbrüchen zu klären. Ein heranwachsender und zwei jugendliche Intensivtäter konnten überführt werden. Das Trio erhielt mehrjährige Haft- bzw. Bewährungsstrafen.

Im letzten Jahr richtete die Kreispolizeibehörde eine Ermittlungsgruppe „EG Faden“ ein. Ziel dieser Ermittlungsgruppe ist es, mittels eines täterorientierten Ansatzes ganz bestimmte Kriminelle von der Straße zu bekommen.

Die Ermittlungsgruppe war hierbei insbesondere im Bereich der Bekämpfung des Rauschgifthandels und der Einbruchskriminalität in der Siegener Innenstadt unterwegs. Im Rahmen dieser Arbeit kam es auch hier zu mehreren Festnahmen.

 

Gewaltdelikte:

Nach dem letztjährigen Anstieg der Gewaltdelikte lag ein besonderes Augenmerk auf diesem Deliktsbereich.

Landrat Andreas Müller betonte in der Pressekonferenz: „Bundesweit können wir das Phänomen einer zunehmenden Gewaltbereitschaft feststellen. Konflikte werden immer häufiger gewaltsam ausgetragen. Dies macht sich auch in der Kriminalitätsstatistik bemerkbar. Es handelt sich dabei aber um ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Polizei versucht natürlich, durch verstärkte Präsenz und konzeptionelles Vorgehen dieser Entwicklung entgegenzutreten.“

Nach einem massiven Anstieg der Gewaltdelikte im Nach-Corona-Jahr 2022 kam es im vergangenen Jahr lediglich noch zu einem moderaten Anstieg um 4 Prozent auf nunmehr 623 Fälle.

 

Straftaten im öffentlichen Raum:

Positiv trotz des Anstiegs hierbei: Die Straßenraubdelikte (38 Fälle, - 20 %) sowie die Anzahl der Messerangriffe, bei denen der Angriff angedroht oder durchgeführt wurde (65 Angriffe, - 19 Fälle), sind laut der Polizeilichen Kriminalstatistik rückläufig.

Dafür verlagerten sich qualifizierte Körperverletzungen aus dem geschlossenen Bereich in den öffentlichen Bereich hinein.

Landrat Andreas Müller: „Wir sind mit unseren Maßnahmen personell an die Schmerzgrenzen und darüber hinaus gegangen. Dies ist in der Siegener Innenstadt so, das betrifft aber genauso den ländlicheren Raum, wo wir ebenfalls eine größtmögliche Präsenz gewährleisten. Klar ist aber auch, dass Polizei nicht sämtliche Straftaten bereits im Ansatz verhindern kann.“

 

Weiterhin sichere Region:

Abteilungsleiter Klaus Bunse: „Wir haben das Projekt „Sichere Innenstadt Siegen“ personell immer weiter ausgeweitet, zudem neue Netzwerkpartner gefunden, die uns ebenfalls unterstützen. Und wir werden auch weiterhin alles daran setzen, dafür zu sorgen, dass die Menschen in Siegen-Wittgenstein in einer vergleichsweisen sicheren Region leben. Dass dieses Streben auch erfolgreich ist, sieht man zum einen an der sehr guten Aufklärungsquote, zum anderen aber auch an der sogenannten Kriminalitätshäufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten bezogen auf je 100.000 Einwohner), die mit einem Wert von 5.853 deutlich unter der des Landes NRW (7.789) liegt.“

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110